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Entlauben in den Ravensburger Weinbergen

  • Johann Stroh
  • 21. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Juni

Warum diese Arbeit so wichtig ist!

Vor wenigen Tagen kam eine E-Mail an alle Vereinsmitglieder der Fördervereins Burghaldentorkel e.V. und an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Sie stammte von dem Mann, der sich als Önologe beim Thema Weinbau auskennt, von Hans Kiderlen. Darin heißt es: „Wir hatten bisher Glück. Das Wetter war optimal, heiß und trocken. Der Wind tat sein Übriges und die Blüte war hervorragend. Der Traubenansatz ist super. Dich nun müssen wir ran. Es gilt die Traubenzone zu entblättern.“

 

Warum ist dies wichtig?

Die Antwort klingt logisch und doch ist die Sache nicht ganz so einfach.

Man spricht von zwei Zonen, zu einem von der Blätterzone und zum anderen von der Traubenzone. Die Rebe braucht die Blätter, denn dort findet die Photosynthese statt, der wichtige Zucker wird dort gebildet. Nun wachsen die Blätter an allen Trieben der Rebe und die decken auch die zu dieser Jahreszeit sich bildenden kleinen Beeren, die nun zu Trauben heranreifen, ab.

Diese Traubenzone muss nun, um genügend durchlüftet zu werden und um ausreichend Sonne abzubekommen, von Blättern befreit werden. Bei ausreichender Durchlüftung ist die Gefahr von Pilzkrankheiten geringer, weil die Feuchtigkeit zwischen den Beeren/Trauben besser abtrocknen kann, die Sonneneinstrahlung zu einer besseren Reife führt und die Entwicklung der Aromen fördert.

 

Doch diese Arbeit ist – gerade bei den seit Tagen herrschenden Temperaturen – eine kleine Gratwanderung. Die Traubenzone braucht Sonne, ja, aber die Trauben sollen auch keinen Sonnenbrand bekommen. Bei zu intensiver Sonnenbestrahlung können sich in den Beeren Temperaturen von 80 Grad bilden und dies schadet dann den Trauben. Also ist es ideal, für Durchlüftung zu sorgen und vorausschauend auch von der Sonnenseite her ein paar Blätter als Schattenspender stehen zu lassen.

 

Gleichzeitig werden bei dieser Arbeit auch ganze Triebe herausgebrochen oder abgeschnitten: Wassertriebe, die keine Blüten tragen, zu dicht beieinander stehende oder auch nach unten wachsende Triebe. Eine gewisse Erfahrung tut also gut.

 

Der Einladung zur Arbeit in den Weinbergen sind wieder viele Helferinnen und Helfern gefolgt und so konnte diese Aufgabe zügig erledigt werden.  Alle wissen längst, dass dieser Schritt notwendig ist und auch nochmals durchgeführt werden muss; dies wiederum abhängig vom Wetter und vom Wachstum der Triebe.

 

Und auf die erste E-Mail folgte wenige Tage später eine zweite: „Vielen Dank an alle, die beim Entlauben geholfen haben. Nun warten wir ab, wie sich das Wetter und die Trauben entwickeln. Momentan sieht es sehr gut aus. Wir müssen aber gemeinsam dranbleiben. Euer Hans“

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Text und Foto: Johann Stroh

 

Roland Heine und Pit Kessler beim Entlauben im Rauenegg
Roland Heine und Pit Kessler beim Entlauben im Rauenegg

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